Johanna Kapauf ist die Preisträgerin des Förderpreises 2022/23
Johanna Kappauf wurde von den Mitgliedern gewählt und hat den mit € 5,000 dotierten Förderpreis erhalten. In seiner Laudatio schwärmte Jan-Christoph Gockel, Regisseur und Mitglied der künstlerischen Leitung der Münchner Kammerspiele:
„Wer kann auf einem Seil weit über dem Boden rückwärtsgehend Walter Benjamin Texte sprechen? Johanna Kappauf.
Johanna, du bist eine Schauspielerin, mit magischen Fähigkeiten!“
Johanna Kappauf ist in den Produktionen „Wer immer hofft, stirbt singend“ und „Anti·gone“ zu erleben, die ab der kommenden Spielzeit 2023/24 wieder auf dem Spielplan stehen.
Mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Walter Hess, der in diesem Jahr sein 60-jähriges Bühnenjubiläum feiert, haben wir seine großartige Arbeit als herausragender Schauspieler und Ensemblemitglied der Münchner Kammerspiele gewürdigt und freuen uns sehr über unser zweites Ehrenmitglied nach Martina Taube-Jedryas.
Stefan Merki hielt eine sympathische Laudatio über seinen langjährigen Schauspielkollegen:
„Walter Hess, der liebenswerteste, heiterste Kollege, den man sich vorstellen kann. Ein wahrer Held des Theaters! Immer auf Angriff, um die Performance noch weiter zu optimieren und nie nachlassend in seiner Forderung nach Qualität. Gleichzeitig ein großer Könner in Gelassenheit und Grandezza. Eine Legende, wie kürzlich ein junger Kollege meinte. Unbedingt erwähnenswert: seine tanzenden
Hände und sein lässiger Gang. Ich persönlich liebe ihn seit 20 Jahren und habe beobachtet, wie laufend neue LiebhaberInnen jeden Alters dazu gekommen sind.“
In der kommenden Spielzeit steht er in der gefeierten Inszenierung „Die Vaterlosen“ und „Frau Schmidt fährt über die Oder“ wieder auf der Bühne.
Einen großen Dank noch an Maja Polk, Künstlerische Produktionsleitung Münchner Kammerspiele, für die intensive Zusammenarbeit in der vergangenen Spielzeit. Maja hat den Verein sehr unterstützt und die Veranstaltungen möglich gemacht – Wir freuen uns auf die Spielzeit 23/24.
"In meiner Vorstellung“ heißt die neue Ausstellung des Münchner Theatermuseums über die Welt der exklusiven Theateraufführungen Ludwigs II., die auf seinen Wunsch nur für den König allein gegeben wurden.
Einsam im Theater sitzen? 209 Mal? Quasi Solo-Viewing, aber royal? Würde uns dies Freude bereiten?
Ursprünglich hatte König Ludwig II. ganz andere Pläne mit dem Theater in München. Dann aber wählte er die exquisite Einsamkeit. Er wurde zum unsichtbaren Theaterkönig, der nicht nur zuschauen, sondern auch 'machen' wollte.
Wie der König das Theater zu seiner persönlichen Traum- und Raumfabrik umfunktionierte und mit viel Feuer in den gesamten Produktionsprozess eingriff — dabei unterschiedlichste Rollen übernahm vom Intendanten bis zum Akteur seiner theatralisierten Alltagswelt -- welche Reaktionen bei den Zeitzeug*innen auftraten und warum schließlich Ludwigs 'Vorstellungen' München zu einem Standort für Top-Theater-Technik erhoben, diesem und mehr sind wir im Rahmen der exklusiven Führung von Frau Spieldiener nachgegangen.
Die Führung hat im Theatermuseum begonnen und setzte sich über einen exklusiven Sondereingang in die Residenz fort. Dort konnten wir durch die ausgewählten Räume, die bisher viel zu wenig ins Rampenlicht gesetzte theatrale Seite des Königs kennen lernen. Mit der Theaterhistorikerin Anette Spieldiener und dem Germanisten / Schauspieler Michael Weiser durften wir einen spannenden Blick hinter die Kulissen der persönlichen (T)RAUMFABRIK
König Ludwigs II werfen.
Weitere Führungen von Frau Spieldiener finden Sie hier.
Mit dem Festival „Neue Zeit, neue Dramatik“ vom 30. Juni bis 2. Juli 2023 stellten die Münchner Kammerspiele ihrem Publikum eine internationale junge Generation Dramatiker*innen vor.
Vier Autor*innen und ein Autor*innenkollektiv sind Gäste in einer Residenz, die am 1.7.2023 in einer Langen Nacht der Neuen Dramatik und einer Vergabe des Münchner Förderpreises für neue Dramatik gipfelte:
Das DIEZEN kollektiv
Laura Santos
Paula Kläy
Alexey Sinyaev
Matthias van den Höfel
Am Samstag den 1.7.2023 wird ab 18:00 Uhr in einer Langen Nacht der Neuen Dramatik ihre Arbeit vorgestellt und der Münchner Förderpreis für neue Dramatik vergeben.
Vor Beginn des Abends wurde der Förderverein zu einem exklusiven Get-Together mit den Autor*innen einladen.
Im Anschluss erleben Sie fünf Szenische Lesungen mit dem Ensemble der Kammerspiele.
https://www.muenchner-kammerspiele.de/de/mk-forscht/758-neue-zeit-neue-dramatik
Herzlichen Dank Tobias Schuster und Maja Polk!
Dominik Frank im Gespräch mit Maren Solty und Edith Saldanha
Ines Grosch im Gespräch mit Johanna Kapaun und Nancy Ansah-Offei
Am 27. April 2023 durften wir eine exklusive Führung durch die Münchner Kammerspiele mit Beleuchtungsmeistern Charlotte Marr erleben. Frau Marr ist eine begeisternde und begeisterte Kammerspielmitarbeiterin. Ihre Leidenschaft für das Theater und ihren Arbeitsbereich übertrug sich wunderbar auf uns.
Sie führte uns zuerst in den Zuschauerraum und erklärte uns einige Grundlagen der Beleuchtungstechnik, später sahen wir uns dies auch noch direkt auf der Bühne an, wo gerade der Aufbau für „Effingers“ stattfand.
Sie hatte auch noch auf der Probebühne einige Scheinwerfer vorbereitet, an die wir selbst Hand anlegen duften.
Sie hatte sogar noch eine Bastelarbeit für uns vorbereitet mit der man Farben mischen kann (siehe Fotos)
Es war eine rundum gelungene Führung, vielen Dank an Frau Marr, es war wirklich sehr interessant und lehrreich.
Hier noch etwas zum Thema Beleuchtung von unserem Mitglied Erich Braun:
Nachdem ein Theater ja eine Illusionsmaschine ist, ist die beste Beleuchtung die, die man gar nicht wahrnimmt.
Daheim schaltest Du den Lichtschalter an, peng, wird es hell. Diese Situation heißt auf der Bühne „Arbeitslicht“, wird eingeschaltet zum Auf- und Abbau, dann ist alles hell erleuchtet.
Für die Aufführung kommen viele kleine Lichtquellen zum Einsatz, die alle regulierbar/dimmbar sind. Es gibt Scheinwerfer, die ähnlich einer Lampe zuhause nur dimmbar sind, es gibt welche, die zwischen scharf und diffus verstellbar sind, und es gibt Schweinwerfer, die man „abschieben“ kann, z.B. auf ein Bild oder auch auf ein Möbel, einen Schrank, sodass nur dieses gewünschte Teil hell ist, die Umgebung nicht. Vor jeden Schweinwerfer kann man Farbfilter in ein Magazin stecken, was die Lichtfarbe variiert.
Mit „Leuchten“ meinte die Beleuchtungsmeisterin das sogenannte „Einleuchten“. Die Dekoration steht, die Schweinwerfer stehen auf Stativ oder hängen im Hängeeisen. Dann werden sie einzeln dahin gerichtet, wohin sie leuchten sollen mit der richtigen Farbfolie vorne dran.
Im „Stellwerk“, das in den Kammerspielen am Balkon in der Mitte ist, laufen alle Stromkreise (ein paar hundert) zusammen.
Jeder einzelne kann von hier aus geregelt werden.
In den Proben werden die jeweiligen Lichtstimmungen programmiert. Jede Lichtänderung bedeutet eine neue Stimmung. Diese sagt entweder der Inspizient an oder der Stellwerker weiß dies selbst und folgt seinen Aufzeichnungen.
Stimmungsübergänge können unmerklich langsam vor sich gehen oder schnell oder abrupt. Wenn ein Schauspieler zum Beispiel eine Lampe einschaltet, so bedient er diese möglicherweise via Schalter direkt, mit Sicherheit kommen aber weitere Schweinwerfer mit dazu, die den Raum zusätzlich erhellen. 60 Watt bringen in einem riesigen Bühnenraum gar nichts, da sind manchmal mehre 100 Kilowatt am Stromstärke verbaut.
Am Montag den 24. April fand die Auftaktveranstaltung zu dem neuen Format der Ensemble-Gespräche im Habibi Kiosk statt.
Dominik Frank im Gespräch mit Barbara Biel, Chefdisponentin.
Barbara Biel hatte auch noch zwei Special Guests eingeladen- Martina Taube und Daniel Veldhoen, Künstlerischer Direktor.
Es gab viele interessante Einblicke; sowohl was eine Chefdisponentin („Termine“) als auch ein Künstlerischer Direktor („Verträge“) an Aufgaben hat und wie man zu solchen Jobs kommt („learning by doing“).
Weitere Fragen waren unter anderem welche Herausforderungen damit verbunden sind: „Zwischen Großer Liebe und Stockholmsyndrom“, „Weshalb so viele Schließtage“ (z.B. um aufwändige Proben zu ermöglichen), „Die Premieren von 24/25 planen – die Abos von 23/24 – die Vorstellungen der nächsten Monate im Detail – die nächsten Tage inkl. aller Proben …“ oder „Wie mit Ausfällen umgehen“ …
Es war eine sehr interessante und eine gelungene Auftaktveranstaltung im Habibi Kiosk -
Der nächste Termin ist der 25. Mai 2023 - Ines Grosch im Gespräch mit Johanna Kappauf, Nancy Mensah-Offei.
Am Dienstag, den 21.02.2023 öffneten sich für den Freundeskreis die Türen der Puppenwerkstatt der Münchner Kammerspiele.
Jan-Christoph Gockel und Michael Pietsch luden die Kammerfreunde in ihr Reich ein und präsentierten den Gästen ihre bis ins Detail genau gearbeiteten Puppen und erzählten gemeinsam über ihre bisherige Arbeit.
Seit dem Studium arbeiten Jan-Christoph Gockel und Michael Pietsch eng zusammen und teilen beide ihre Affinität zum Einsatz von Puppen, denen sie in ihren Inszenierungen faszinierend „Leben einhauchen können“.
Angelehnt ist ihre Arbeit an das traditionelle japanische Puppentheater, welches „Bunraku“ genannt wird. Immer wieder bilden auch bereits verstorbene berühmte Persönlichkeiten Vorlagen für die Herstellung einer Puppe, die dann in verschiedenen Inszenierungen die Möglichkeit erhält, sich mit Figuren aus einer anderen Zeit auszutauschen.
Pietsch und Gockel finden den Gedanken spannend, über was all die Puppen kommunizieren können, die sich im realen Leben niemals über den Weg gelaufen wären.
Pietsch und Gockel stellten einige ihrer zahlreichen Puppen vor und spielten diese live. Apropos „live“, der Abend wurde durch eine Schnitzeinlage von Pietsch beendet, der dem Freundeskreis einen kurzen Einblick bei der Schnitzerei einer Puppenhand gab.
Herzlichen Dank an Jan-Christoph Gockel und Michael Pietsch für Ihre Zeit und diesen besonderen Abend.
Sollten Sie nun auch Interesse am Besuch einer Vorstellung von Gockel und Pietsch haben, dann empfehlen wir Ihnen die aktuellen Inszenierungen am Haus „Wer immer hofft, stirbt singend“ und „Les statues rêvent aussi. Vision einer Rückkehr“.
Am frühen Abend trafen sich mehr als 40 Mitglieder des Fördervereins im Steinfoyer des Schauspielhauses.
Nach einer Begrüßung durch Barbara Mundel hat sich Ruedi Häusermann (der Regisseur) die Zeit genommen und eine kleine Einführung in den Stand der Probe gegeben.
Wir konnten danach an einer Probe des Stückes teilnehmen.
Im Anschluß trafen wir uns zum ersten "Blauen Tisch" in der Kantine der Münchner Kammerspiele, im Conviva im Blauen Haus und konnten auch Vorstandsmitglieder anderer Freundeskreise (Volkstheater München/Schauburg München) begrüßen.
Foto: Maurice Korbel
2020 wurden der Schauspieler Walter Hess für sein herausragendes Gesamtwerk mit dem Theaterpreis der Landeshauptstadt München und Emre Akal für seine bisherige herausragende Leistung mit dem Förderpreis 2020 ausgezeichnet. Die Verleihung durch Bürgermeisterin Katrin Habenschaden und die Überreichung der Urkunden fand im Anschluß der Aufführung Göttersimulation mit Walter Hess und für die Regie von Emre Akal an den Münchner Kammerspielen statt. Die Laudatio für Walter Hess hielt seine langjährige Schauspielkollegin in gewohnt kompetenter fröhlicher Weise Annette Paulmann. Emre Akal wurde mit einer freundschaftlichen, begeisterten Rede von dem Dramaturgen des Thalia Theaters Hamburg, Matthias Günter geehrt, der sich schon lange mit den Texten des Preisträgers auseinandersetzt und öfter mit ihm arbeitet.
Großer Applaus für beide Geehrte!!
Göttersimulation von Emre Akal - Regie: Emre Akal mit Walter Hess, Erkin Akal und Armin Besirevic, Daphne Grauer, Timea Henzler, Martha Kamenisch, Dennis Amir Kharazmi, Julanda Pusch, Shoukrani Timm, Jakob Waldow
Die Inszenierung in den Kammerspielen kreiert eine Bildsprache aus analoger und virtueller Realität.
Dort treffen zwei alte Herren (Erkin Akal und Walter Hess) auf der Suche nach Gott auf Avatare junger Menschen in einer Gamingsituation. Diese zwei alten Männer aus der analogen Welt kennen sich nicht aus und sind von der Situation überfordert. Eine Geschichte die sehr aktuell ist, gerade für die Generation der Alten, die die spielerischen Aktivitäten und Bilder der Jugend nicht nachvollziehen können. Eine quietschbunter, abwechslungsreicher Abend mit phantasievollen Kostümen und Video-Clips, voller Spielfreude dargestellt von acht Jugendlichen zwischen 11 und 18Jahren.
Am 23.Oktober 2022 fand die erste Jahresversammlung der Freunde der Münchner Kammerspiele in der Saison 2022/2023 statt, verbunden mit der - durch Corona um zwei Jahre verschobenen - Wahl des neuen Vorstands.
Da die bisherigen Vorstandsmitglieder Hans Kopp, Urso Hirschberg, Sabeth Wallenborn-Honigmann, Peter Stelzel und Claudia Schopp nicht mehr zur Verfügung standen musste der gesamte Vorstand neu gewählt werden uns setzt sich aus den Mitgliedern wie folgt zusammen:
Rainer Duschl, Dominik Frank, Ines Grosch und Christian Hribar
Alle wurden einzeln per Handzeichen gewählt.
Anschließend wurde der vorhergehende Vorstand verabschiedet und es fand die Verleihung des Förderpreises statt.
Vincent Redetzki
Der mit €5.000 dotierte Förderpreis wurde im Rahme der Mitgliederversammlung von Hans Kopp überreicht. Weitere Informationen finden Sie unter Förderpreis
Hier finden Sie den link zum Archiv der Veranstaltungen der vorigen Spielzeiten: